Wenn Sie einen hochwertigen Grinder verwenden, haben Sie wahrscheinlich das feine Pulver bemerkt, das sich unten unter dem Sieb ansammelt. Viele Menschen ignorieren dieses Pulver oder werfen es weg, was ein großer Fehler ist. Es handelt sich nämlich um Kief – eine der reinsten und potentesten Formen von Cannabis, die man unter häuslichen Bedingungen gewinnen kann.
_(1)-1.jpg)
Was genau ist Kief?
Technisch gesehen ist Kief eine Ansammlung von losen Trichomen, also kleinen, kristallinen Harzdrüsen, die die Cannabisblüte bedecken. Genau in diesen Drüsen produziert die Pflanze die höchste Konzentration an Cannabinoiden (THC, CBD, CBG) und Terpenen (Stoffen, die für Duft und Geschmack verantwortlich sind).
Wenn sich Trichome vom Pflanzenmaterial lösen (z. B. beim Zerkleinern), entsteht daraus Kief. Im Gegensatz zur ganzen Blüte, die viel Pflanzenmasse enthält (Blätter, Stängel, Chlorophyll), ist Kief ein reineres Konzentrat der Essenz der Pflanze.
Interessant: Das Wort „Kief“ stammt vom arabischen Wort kayf, was frei übersetzt „Vergnügen“ bedeutet.
Wie sieht Kief aus?
Typischerweise hat es:
- eine hellbeige bis goldene Farbe,
- eine sehr feine und pulvrige Konsistenz,
- eine lose, pollenähnliche Struktur.
Je heller und „sandiger“ die Struktur, desto höher die Reinheit (weniger Pflanzenreste).
Wie gewinnt man Kief?
Es gibt mehrere Methoden, Kief zu sammeln – von passiv bis aktiv:
Der Dreikammer-Grinder
Für den normalen Nutzer ist dies der einfachste Weg und zugleich die häufigste Methode, Kief zu gewinnen.
- Der Grinder hat eine obere Kammer zum Zerkleinern der Blüte.
- Die zerkleinerte Blüte fällt in die mittlere Kammer.
- Der Boden der mittleren Kammer besteht aus einem feinen Sieb. Nur mikroskopische Trichome fallen hindurch in die untere Auffangkammer.
- Mit der Zeit sammelt sich hier eine Schicht feinen, goldenen bis grünlichen Pulvers, also Kief.
Dry Sift (Trocken-Prosieben)
Eine professionellere Methode, die spezielle Siebe (Siebrahmen) mit unterschiedlicher Maschenweite (in Mikron gemessen) verwendet. Durch Reiben von getrocknetem Cannabis über diese Siebe werden Trichome in großen Mengen und in höherer Reinheit abgetrennt.
Welche Eigenschaften hat Kief?
Die Hauptvorteile von Kief:
-
Höhere Konzentration an Cannabinoiden: Da es fast ausschließlich aus Trichomen besteht, hat Kief eine deutlich höhere Potenz als die Blüten selbst. Bei THC-Sorten kann der Gehalt um ein Vielfaches höher sein als in der Blüte. Bei CBD-Sorten enthält Kief wiederum eine konzentriertere Menge an CBD und Terpenen.
-
Intensives Aroma: Die Terpene in den Trichomen verleihen Kief ein stärkeres Aroma. Nutzer beschreiben Kief oft als „reinere“ und „klarere“ Essenz der jeweiligen Sorte.
Sechs Möglichkeiten, Kief zu verwenden
Kief ist unglaublich vielseitig. Hier sind die besten Verwendungsmöglichkeiten:
1 Krönung des Kopfes (Crowning)
Die einfachste Methode. Füllen Sie den Kopf (Bong oder Pfeife) mit normaler Blüte und streuen Sie eine Prise Kief oben drauf.
Tipp: Kief brennt sehr schnell. Zünden Sie es vorsichtig an, idealerweise nur am Rand der Flamme („Cornering“), damit es nicht auf einmal verbrennt.
2 Verbesserung eines Joints (Twaxing)
Sie können Kief direkt mit dem zerkleinerten Cannabis vermischen, bevor Sie den Joint drehen.
- Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung, damit der Joint gleichmäßig abbrennt.
- Für Fortgeschrittene: Sie können den Joint außen mit einer dünnen Schicht Cannabisöl bestreichen und dann in Kief wälzen. So entsteht die sogenannte „Tarantula“.
3 Herstellung von hausgemachtem Haschisch
Haschisch ist nichts anderes als Kief, das Druck und Wärme ausgesetzt wurde.
- Geben Sie Kief auf Backpapier und falten Sie es zu einem Päckchen.
- Verwenden Sie Wärme (z. B. ein Glätteisen auf niedrigster Stufe oder eine Flasche mit heißem Wasser) und drücken Sie kräftig.
- Wärme und Druck brechen die Hüllen der Trichome auf und verbinden sie zu einer dunklen, harzigen Masse – Haschisch.
4 Moonrocks (Mondsteine)
Moonrocks sind eine „Delikatesse“ für sehr erfahrene Nutzer mit hoher Toleranz.
- Nehmen Sie eine ganze Knospe hochwertigen Cannabis.
- Tauchen oder bestreichen Sie sie mit einem Cannabis-Konzentrat/Öl.
- Wälzen Sie sie in Kief, bis sie vollständig bedeckt ist.
5 Edibles
Kief ist hervorragend zum Kochen geeignet, da es einen weniger ausgeprägten Chlorophyllgeschmack hat als ganze Blüten.
- Wichtig: Kief muss zuerst dekarboxyliert werden (durch Wärme aktiviert). Backen Sie es im Ofen bei ca. 110–115 °C für 20–30 Minuten.
- Danach können Sie es in Butter oder Öl auflösen und in jedem Rezept verwenden.
Hinweis: In vielen Ländern ist die Verwendung psychoaktiven THCs streng reguliert. Berücksichtigen Sie bei der Arbeit mit Kief stets die örtliche Gesetzgebung.
6Hinzufügen zu Kaffee oder Tee
Wenn Sie dekarboxylierten Kief zu einem heißen Getränk hinzufügen, funktioniert es nur, wenn das Getränk Fett enthält (z. B. Vollmilch, Sahne, Kokosöl). THC bindet sich an Fette, nicht an Wasser.
Wie sollte Kief gelagert werden?
Da Trichome sehr empfindlich sind, kann eine falsche Lagerung zu einem Verlust ihrer Wirksamkeit führen.
-
Behälter: Ideal ist ein kleines Glasgefäß mit Dichtung. Kunststoff kann statische Elektrizität erzeugen, an der Kief haften bleibt, was die Handhabung erschwert.
-
Umgebung: Lagern Sie es an einem kühlen und dunklen Ort (Wärme und Licht bauen THC zu CBN ab, was Schläfrigkeit und einen Verlust der Potenz verursacht).
Zusammenfassung
Kief ist die konzentrierte Essenz von Cannabis, die durch das natürliche Abfallen der Trichome entsteht. Es ist eine Belohnung für Geduld. Wenn Sie es über mehrere Wochen oder Monate in Ihrem Grinder sammeln, erhalten Sie ein Produkt, das die Stärke Ihrer Joints deutlich erhöhen kann, zur Herstellung von eigenem Haschisch dient oder Ihre Gerichte verfeinert.
Hinweis: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich Bildungs- und Informationszwecken. Der rechtliche Status von Cannabis, THC-haltigen Substanzen sowie Produkten wie Kief oder Haschisch unterscheidet sich je nach Land und Rechtsraum erheblich. In einigen Regionen kann der Umgang mit diesen Substanzen völlig legal sein, in anderen reguliert oder sogar strafbar. Der Leser trägt die volle Verantwortung dafür, sich über die geltenden Gesetze an seinem Standort zu informieren und entsprechend zu handeln.