Was ist Mitragynin-Toxizität?

In den letzten Jahren ist Kratom nicht nur für Anhänger der Naturmedizin, sondern auch für Fachleute aus den Bereichen Pharmakologie und Toxikologie von Interesse geworden. Der Hauptwirkstoff von Kratom ist das Alkaloid Mitragynin, das auf das zentrale Nervensystem wirkt und Stimmung, Energie und Konzentration beeinflusst. Mit der zunehmenden Nutzung von Kratom stellt sich jedoch die Frage: Was passiert bei übermäßigem Gebrauch und welche Risiken birgt die Mitragynin-Toxizität?

Was ist Mitragynin?

Mitragynin ist das Hauptalkaloid der Blätter der Pflanze Mitragyna speciosa, auch bekannt als Kratom. Es handelt sich um eine natürliche chemische Substanz, die auf Opioid- und Adrenerge-Rezeptoren wirkt und dadurch Schmerzempfindung, Energie und psychisches Wohlbefinden beeinflusst. Mitragynin ist verantwortlich für die stimulierenden Effekte niedriger Kratomdosen und die entspannenden, manchmal sedierenden Effekte höherer Dosen.

Seine pharmakologische Wirkung ist komplex und umfasst eine Kombination von stimulierenden und dämpfenden Effekten, weshalb Kratom in der traditionellen Medizin in Thailand und Indonesien seit Jahrhunderten verwendet wird.

Unterschied zwischen Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin

Die Blätter von Kratom enthalten mehrere Alkaloide, von denen die wichtigsten Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin sind. Beide Substanzen beeinflussen das zentrale Nervensystem, unterscheiden sich jedoch in Stärke, Wirkung und Wirkmechanismus.

  • Mitragynin – das Hauptalkaloid in den Kratomblättern. Bei niedrigen Dosen wirkt es stimulierend, bei höheren entspannend. Die schwächere Bindung an Opioidrezeptoren bedeutet ein geringeres Risiko für starke Dämpfung oder Euphorie.

  • 7-Hydroxymitragynin – geringere Menge, aber stärkere Wirkung. Bindet stark an Opioidrezeptoren, wirkt analgetisch und sedierend und trägt ein höheres Abhängigkeitsrisiko.

Einfach gesagt: Mitragynin ist der „Hauptfahrer“ von Kratom, der die stimulierenden oder entspannenden Effekte bei normaler Anwendung bestimmt, während 7-Hydroxymitragynin der stärkere, weniger vertretene Beifahrer ist, der Kratom seine potenziell stärkeren opioiden Effekte verleiht.

Mitragynin-Toxizität: was bedeutet das?

Der Begriff Mitragynin-Toxizität bezeichnet einen Zustand, bei dem der Körper negativ auf eine übermäßige Dosis Mitragynin reagiert. Toxische Effekte können bei langfristiger oder zu hoher Einnahme von Kratom auftreten, insbesondere wenn die empfohlenen Dosierungen nicht eingehalten werden.

Symptome einer Mitragynin-Toxizität können sein:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schwindel und Müdigkeit
  • Bluthochdruck und Herzklopfen
  • Schlafstörungen und Nervosität
  • Psychische Abhängigkeit und Reizbarkeit

In extremen Fällen, insbesondere bei Kombination mit Alkohol oder anderen Medikamenten, kann Mitragynin-Toxizität zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen, einschließlich Herz- und Leberproblemen.

Risikofaktoren

Das Risiko toxischer Effekte von Mitragynin ist in folgenden Situationen erhöht:

  1. Hohe Kratom-Dosen – die Einnahme über der empfohlenen Tagesdosis erhöht das Toxizitätsrisiko deutlich.

  2. Langfristige Einnahme – chronische Nutzung von Kratom kann zur Akkumulation von Alkaloiden im Körper führen.

  3. Kombination mit anderen Substanzen – Alkohol, Schmerzmittel oder Sedativa können die Effekte von Mitragynin verstärken.

  4. Individuelle Empfindlichkeit – der Stoffwechsel variiert, sodass einige Personen anfälliger für toxische Effekte sein können.

Wie wird Mitragynin-Toxizität diagnostiziert

Die Diagnose einer Mitragynin-Toxizität ist kompliziert, da die Symptome anderen Zuständen ähneln können, z. B. einer Lebensmittelvergiftung oder den Effekten anderer psychoaktiver Substanzen. Ärzte berücksichtigen häufig:

  • die Anamnese der Kratom-Einnahme,
  • klinische Symptome (Nervosität, Übelkeit, Bluthochdruck),
  • Labortests (Herz, Leber, Nieren).

Prävention der Mitragynin-Toxizität

Der beste Weg, Mitragynin-Toxizität zu vermeiden, ist die Einhaltung der empfohlenen Dosierung und sicherer Kratom-Anwendung. Empfehlungen umfassen:

  • Die empfohlenen Tagesdosen nicht überschreiten.
  • Kratom nicht gleichzeitig mit Alkohol oder starken Medikamenten verwenden.
  • Individuelle Reaktionen beobachten und bei Nebenwirkungen sofort die Einnahme abbrechen.
  • Bei chronischer Nutzung den Gesundheitszustand mit einem Arzt besprechen.

Fazit

Mitragynin-Toxizität ist ein reales Risiko bei übermäßigem oder unsachgemäßem Gebrauch von Kratom. Bei korrekter Dosierung und Berücksichtigung individueller Grenzen können die Effekte jedoch sicher genutzt werden. Wichtig ist eine informierte und verantwortungsbewusste Anwendung sowie die Beobachtung der gesundheitlichen Reaktionen des Körpers.

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