Wie beeinflusst langfristiger Marihuanakonsum unser Gehirn?

Langfristiger Marihuanakonsum ist ein immer häufiger diskutiertes Thema sowohl unter Fachleuten als auch in der Öffentlichkeit. Was passiert aber wirklich in unserem Gehirn, wenn wir sie regelmäßig und über einen längeren Zeitraum verwenden? Wenn Sie wissen möchten, wie Marihuana das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit, die Motivation oder sogar die psychische Gesundheit beeinflussen kann, lesen Sie weiter.

Wie beeinflusst langfristiger Marihuanakonsum unser Gehirn?

Marihuana und Gehirn

THC ist der Hauptwirkstoff, der in der Pflanze Hanf enthalten ist. Genau THC ist verantwortlich für Bewusstseinsveränderungen, die Menschen oft als „high sein“ beschreiben. Allerdings sind THC und Marihuana nicht dasselbe. Marihuana ist eine getrocknete Mischung aus Blüten, Blättern und manchmal auch Stängeln des Hanfs, die viele verschiedene Cannabinoide enthält. Darunter befindet sich THC, aber auch CBD und weitere. THC ist nur eine Komponente von Marihuana, jedoch die bekannteste und am stärksten auf das Gehirn wirkende.  

Bei langfristiger Anwendung kann THC einige Teile des Gehirns verändern. Aber wie stark und wie dauerhaft, hängt von vielen Faktoren ab: Alter, Konsumhäufigkeit, Stärke der Substanz und genetischer Veranlagung.

Negative Auswirkungen

Kommen wir nun zu den negativen Auswirkungen, die von der Wissenschaft bereits bestätigt wurden.

1. Gedächtnis und Aufmerksamkeit

Eines der ersten Anzeichen von langfristigem Marihuanakonsum ist eine Verschlechterung des Gedächtnisses. Es geht dabei nicht nur darum, zu vergessen, wo man sein Telefon hingelegt hat. Es betrifft das sogenannte Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis. Das bedeutet die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, zu planen oder sich etwas länger als zwei Minuten zu merken.

  • Eine Studie, veröffentlicht in JAMA Psychiatry (2022), zeigte, dass Menschen, die regelmäßig Marihuana konsumieren, eine verminderte Aktivität im präfrontalen Cortex haben, also in dem Gehirnareal, das für Planung, Entscheidungsfindung und Gedächtnis zuständig ist.

  • Studien (z.B. Meier et al., 2012) haben gezeigt, dass bei Menschen, die in der Adoleszenz mit regelmäßigem Konsum begonnen haben, ein dauerhafter IQ-Abfall um 6 Punkte auftreten kann. Erwachsene zeigen diesen Effekt oft nicht oder nur vorübergehend.

2. Motivation und Gehirnnebel

Kennen Sie das Gefühl, wenn man zu nichts Lust hat? Bei einigen langfristigen Marihuanakonsumenten tritt das sogenannte amotivationale Syndrom auf. Was ist das? Es handelt sich um Interessenverlust, Apathie, Leistungsunlust, Aufmerksamkeitsstörungen und emotionale Abstumpfung. Forscher der University of Cambridge (2021) untersuchten die Gehirnaktivität starker Nutzer und fanden heraus, dass THC die Belohnungsreaktion vermindert.

3. Abhängigkeit

Obwohl oft gesagt wird, dass „von Gras keine Abhängigkeit entsteht“, zeigen häufige Nutzer Abhängigkeitssymptome wie Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Unruhe. Laut Daten der American Psychiatric Association entwickelt bis zu 20 % der täglichen Nutzer eine Abhängigkeit.

4. Psychische Risiken

Bei empfindlichen Personen, insbesondere mit genetischer Veranlagung, kann Marihuana das Risiko für psychotische Episoden oder Angstzustände erhöhen. Untersuchungen (z.B. Hjorthøj et al., 2023) zeigen Zusammenhänge zwischen hohem THC-Konsum und der Entwicklung von Schizophrenie bei jungen Männern.

Mögliche positive Wirkungen bei langfristigem Gebrauch

Marihuana ist nicht nur „böse“. Viele Menschen verwenden es zur Schmerzlinderung, Stressbewältigung oder bei Schlafproblemen. Und die Wissenschaft gibt in einigen Bereichen Recht:

1. Schmerzlinderung und Krampflösung

Obwohl THC psychoaktiv ist, kann es Patienten mit chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose oder Krampfanfällen helfen. Bei einigen Patienten wirkt es besser als klassische Schmerzmittel – und ohne Nebenwirkungen wie Opioidabhängigkeit.

2. Unterstützung des Schlafs

Einige Nutzer berichten von verbessertem Einschlafen und tiefem Schlaf. Kurzfristig kann THC tatsächlich die Einschlafzeit verkürzen. Bei langfristigem Gebrauch kehrt sich der Effekt jedoch bei manchen Personen um.

3. Minderung von Angst und Depression

Bei manchen Personen wirken kleine Dosen Marihuana angstlösend. Wichtig ist jedoch die Dosierung, denn hohe THC-Dosen können Angstzustände verschlimmern.

Wer sollte besonders vorsichtig sein?

Marihuana wirkt bei jedem Gehirn unterschiedlich, aber risikoreiche Gruppen sind:

  • Teenager und junge Erwachsene – das Gehirn entwickelt sich bis etwa 25 Jahre und THC kann diese Entwicklung stören (Gedächtnis, IQ, emotionale Stabilität).
  • Personen mit psychischen Erkrankungen oder Prädisposition – Gefahr der Verschlechterung des psychischen Zustands oder Auslösung von Psychosen.
  • Tägliche und langfristige Nutzer starker Sorten – Risiko der Abhängigkeitsentwicklung und Motivationsverlust (sogenanntes amotivationales Syndrom).

Gibt es schonendere Alternativen?

Wenn Sie die Wirkungen von Marihuana ohne psychoaktives „High“ suchen, ist CBD (Cannabidiol) eine großartige Wahl. Es verändert das Bewusstsein nicht, ist nicht süchtig machend und bietet dennoch viele Vorteile:

  • Hilft bei Angst und Stress
  • Lindert Schmerzen und Entzündungen
  • Unterstützt den Schlaf
  • Kann das Nervensystem schützen (Neuroprotektion)

Im Gegensatz zu THC beeinträchtigt es nicht das Gedächtnis oder die kognitiven Funktionen und ist in den meisten Ländern legal.

Fazit: Balance ist der Schlüssel

Marihuana ist kein gefährlicher Dämon, aber auch kein harmloses Kraut. Langfristiger Gebrauch kann Erleichterung bringen, aber auch Risiken, besonders wenn man zu früh beginnt oder hohe Dosen konsumiert.

Wenn Sie einen natürlichen Weg zu Ruhe und Linderung ohne Bewusstseinsveränderung suchen, kann CBD eine gesündere und sicherere Alternative sein.

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